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Frauenköche und Emanzipation - der neue Film von Eugen Rieser

Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Frauen in den Hotel- und Restaurantküchen nichts mehr zu bestellen. Vorher waren sie die Hauptdarstellerinnen. Was war geschehen? Warum hat man sie an den häuslichen Herd zurückgedrängt? Ein Film von Eugen Rieser, unter Mitwirkung von Evelyne Lüthi-Graf

Die Kochlehre war nur für Männer gedacht und zugänglich. Den Frauen mit der Passion fürs Kochen blieb das Ghetto. Doch während der beiden Weltkriege übernahmen die Frauen die Aufgaben der Männer in Gemeinde- und Kantonsverwaltungen und sorgten für den öffentlichen Dienst – und bewiesen damit, dass sie gleich gut und kompetent arbeiten können. Diese katastrophale Geschichtsperiode brachte nicht nur Millionen Tote und schreckliches Elend, sie verhalf den Frauen indirekt auch dazu, eine Bewegung zur Emanzipation und Selbstbestimmung auszulösen und später zum Stimm- und Wahlrecht. Der Schweizer Verband Volksdienst und Soldatenwohl wirkte in diesen bitteren Zeiten als weibliche Kaderschmiede; da konnten Frauen Chef werden und sein.
Im Film berichten Frauen über die aktuellen und die historischen Bedingungen am Herd in Restaurants und Beizen: die Spitzenköchinnen Irma Dütsch, Vreni Giger, Bernadette Lisibach, die Historikerinnen Elisabeth Joris, Evelyne Lüthi-Graf (Hotelhistorikerin), die Auszubildenden Samantha Affentranger, Cristina Meneghini, Lisa Rey, die Milchchuchi-Chefin Manuela Lüönd und die ehemalige CEO der SV Group Susy Brüschweiler als letzte Chefin des einstigen Schweizer Verbandes Volksdienst (SVV), der die berufliche Emanzipation der Frauen als Koch und Chef förderte.

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